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LICHTE KLARHEIT

Das Hirn, 1997, Holz, Kunststoff, TV-Gerät
Kokon, 1997, Eisen, Kunststoff
Traum des Ikarus, 1998, Kunststoff

ANDREAS PFENNINGER

Mit seinen Objekten setzt sich Andreas Pfenninger mit der Parallelität zwischen Kunststoffen und der heutigen Zeit auseinander. Mit hochpolymeren, organischen Stoffen also, deren Ausgangsstoffe sich auch radikalistisch zusammenfügen und nicht ohne Katalysator für ihr Entstehen auskommen. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften spielen die hochmolekularen Stoffe als Werkstoffe sowohl in der Natur, als auch in der Technik eine wichtige – und für Andreas Pfenninger in seiner Kunst eine magische Rolle.

Für ihn besitzen Kunststoffe eine neutral variable Komponente. Als Werkstoff beliebig formbar und dadurch als Medium der künstlichen Realität geradezu prädestiniert. Allgegenwärtig als Massenartikel, als bloße Verpackung, als Nichtmaterial. Ein Stoff, der uns täglich umgibt, den wir zu jeder Tages- und Nachtzeit benutzen. Nicht nur in der Kunst oft mit negativen Attributen besetzt, ist Kunststoff trotzdem allgegenwärtig. Die Vielseitigkeit und die beliebige Formbarkeit bietet für Andreas Pfenninger jene Chance, den scheinbaren Gegensatz zwischen Alt und Neu zu überbrücken, Althergebrachtes mit modernen Zeitgeist zu verbinden.

Verwendet als Lichtumwandler, seine Transparenz und Leichtigkeit nutzend, bewirkt er jene Lebendigkeit, die von den gefertigten Objekten ausgeht. Repräsentieren Kunststoffe die Neuzeit, so erinnern Metalle an vorgeschichtliche Perioden und damit verbunden an die kulturelle Entwicklung des Menschen in der Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit. Nur konsequent ist es deshalb, wenn Andreas Pfenninger auch dieses Material einbezieht. Wie damals, war es immer schon notwendig, neue Formen und Formensprachen , die sich dem Stand der jeweiligen gesellschaftlichen Situation orientieren, zu finden.